Konfuzius – Ein Weltveränderer
Trotz, dass Konfuzius vor über 2500 Jahren gelebt und gelehrt hat, gilt er heute noch als Rückgrat des chinesischen Denkens.
Vermutlich wurde Konfuzius 551 v. Chr. als Kong Qiu (sein Name wurde später latinisiert) im Staat Lu, im Kernland Chinas, während der Zhou–Zeit geboren. Der spätere Philosoph arbeitete zunächst als Politiker und erlangte durch seine gerechte, mitfühlende und menschliche Tätigkeit als idealer Politiker überregionale Beliebtheit. Für Konfuzius standen immer die Menschen im Vordergrund. Aber wegen der Machtgier, Korruption und Bösartigkeit seiner Mitstreiter wurde Konfuzius fortwährend enttäuscht. Sein größtes Bestreben war es, eine optimale Regierung zu schaffen. Deshalb reiste er in die verschiedensten Fürstentümer, um als Berater die politischen Führungen zu verbessern. Schlussendlich legte Konfuzius, inzwischen Justizminister, sein Amt jedoch nieder. Grund dafür war eine Falle, die gegnerische Fürsten seinem Staatsoberhaupt gestellt haben, indem sie ihn mit Hilfe von jungen Frauen von den Regierungsgeschäften ablenkten.
Anstelle sich seiner Enttäuschung hinzugeben und sich von den Mitmenschen abzuwenden, beschloss Konfuzius seine Lehren an diejenigen weiterzugeben, die wirklich Interesse an ihnen hatten. Schnell versammelte sich eine begeisterte Schar an Schülern um den Denker. Konfuzius glaubte daran, dass alle Menschen gut und böse sein können und dies selbst in ihrer Hand haben. Durch Bildung und Erfahrung können sie ihre Fähigkeiten immer weiter optimieren, um edle Menschen zu werden.
Von Natur aus sind die Menschen einander ähnlich. Durch die Erziehung entfernen sie sich voneinander. - Konfuzius
Er erstellte eine Anleitung zum idealen Leben, die später von seinen Schülern in den sog. „Lehrgesprächen“ gesammelt wurden. Bestandteile dieser Geisteshaltung waren Gerechtigkeit, Gemeinsinn, kindliche Pietät, Riten, Liebe und Respekt vor den Eltern bzw. vor dem Herrscher.
Dummheit ist nicht „Wenig zu wissen“, auch nicht „wenig wissen zu wollen“, sondern Dummheit ist „glauben, genug zu wissen“. - Konfuzius
Konfuzius und seine Schüler begründeten eine Lehr- und Weisheitstradition, die bis heute einer der Grundpfeiler der chinesischen Denkart sind. Der Konfuzianismus begegnet den Chines:innen im Alltag, in der Schule, vor allem aber in der Ausbildung jedweder Führungspositionen.
Aber auch in der europäischen Gesellschaft begegnen wir Konfuzius' Lehren immer wieder. Bekannte konfuzianische Zitate sind beispielsweise "Was du liebst, lass frei. Kommt es zurück, gehört es dir – für immer“ oder auch "Der Weg ist das Ziel".
Literatur:
Helwig Schmidt-Glintzer, Kleine Geschichte Chinas (München 2008).
DAMALS, China. Das Reich der Mitte von den Anfängen bis heute (Darmstadt 2020).
Vielen Dank Herr Lupa! Besonders überraschend fand ich bei der Recherche, dass wir viele Redewendungen bzw. weise Sprüche von Konfuzius in unserem Alltag verwenden, bei denen mir nicht klar war, woher sie stammen. Beispiele wären "Der Weg ist das Ziel" oder "Wenn Du etwas liebst, dann lass es gehen und wenn es zu Dir zurück kommt, gehört es für immer Dir."
Lara Hitzmann, die Tatsache mit den Redewendungen war mir ebenso nicht bekannt. Vielleicht sollte man sich ein Kompendium über die chinesische Philosophie durchlesen. Irgendwie scheinen wir mit diesem Land verwoben zu sein, und sei es dass nur sprachlich.